Über Drees

Drees ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kelberg an. Der Ort liegt in der Eifel und ist umgeben von den kleinen Ortschaften Balkhausen und Nürburg im Westen, Meuspath im Nordwesten, Döttingen im Norden, Herresbach, Baar und Mittelbaar im Nordosten, Niederbaar im Osten, Nitz im Südosten, Kirsbach im Süden und Welcherath im Südwesten. Zu Drees gehört auch die etwas abseits liegende Dreeser Mühle.

Geschichte

Drees wurde 1222 unter dem Namen „Dreyse“ erstmals urkundlich erwähnt. Weitere Erwähnungen folgten 1258 als „Dreisa“, 1330 als „Dreyse“ und 1338 als „Drese“ (Mayer u. Mertes 1986, S. 74). Das Wort stammt von der keltischen Bezeichnung für sprudelnde Quelle. Dieses ist verwandt mit dem alten germanischen Wort „Thrais“ für Sprudel, sprudeln oder wirbeln. Die namensgebende durch vulkanische Aktivitäten sprudelne Mineralwasserquelle existiert nicht mehr. 

Drees gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Schultheißenamt Welcherath des kurkölnischen Amtes Nürburg. Kirchlich gehörte Drees seit 1625 zur Pfarrei Wanderath und wurde 1805 an die Pfarrei Welcherath abgetrennt.

Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer besetzt. Unter der französischen Administration gehörte Drees von 1798 bis 1814 zum Kanton Adenau im Rhein-Mosel-Departement. Aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam die Region zum Königreich Preußen. Unter preußischer Verwaltung war die Gemeinde Drees dem Kreis Adenau im Regierungsbezirk Koblenz zugeordnet und wurde von der Bürgermeisterei Kelberg verwaltet.

Nach der französischen Niederlage 1814 und der Neuordnung Europas 1815 begann eine schwere Zeit des Wiederaufbaus. Das tausendjährige Kirchensystem samt den finanziellen Mitteln, sowie sämtliche Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, die den Güter- und Warenaustausch regelten und so für das notwendige Einkommen und Wohlstand sorgten, sind durch die Franzosen zerschlagen worden. Nicht zuletzt ist dies mit ein Grund für die große Auswanderungswelle des 19. Jahrhunderts. 143 Menschen waren gezwungen Drees zu verlassen und ihr Glück in den Vereinigten Staaten von Amerika zu suchen.

Die Bürgermeisterei Kelberg ging 1927 im Amt Kelberg und 1968 in der Verbandsgemeinde Kelberg auf. Nach dem Ersten Weltkrieg stand das Gebiet bis 1930 unter Französischer Militärverwaltung. Bei der Auflösung des Kreises Adenau im Jahr 1932 kam Drees zum Kreis Mayen. Seit 1946 ist die Region Teil des Landes Rheinland-Pfalz und gehörte bis 1949 bzw. 1955 zur Französischen Besatzungszone.

Im Zuge der kommunalen Neuordnung von Rheinland-Pfalz kam die Gemeinde am 7. November 1970 vom gleichzeitig aufgelösten Landkreis Mayen zum Landkreis Daun (heute Landkreis Vulkaneifel).

Bis 1795 gehörte Drees weltlich zum Kurfürstentum Köln (Amt Nürburg) und kirchlich zur Pfarrei Welcherath im Eifeldekanat des Erzbistums Köln. Nach der Neuordnung der Bistumsgrenzen durch Napoleon 1803 kam die Pfarrei Welcherath zum Bistum Trier.

Während der französischen Herrschaft wurde Drees mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich von 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Kelberg“ (Bürgermeisterei bzw. Amt Kelberg) erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 blieb Drees bis 1970 eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Kelberg. Seit der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört die Gemeinde zur Verbandsgemeinde Kelberg.

1925 fand die Planzuteilung im Rahmen der durchgeführten Flurbereinigung in der Gemarkung Drees statt (426 Hektar Fläche). Die Hauptziele der Flurbereinigung waren die Zusammenlegung und Vergrößerung der durch das Realteilungserbrecht verkleinerten Parzellen und die Erschließung jeder Nutzparzelle mit Flurwegen.

Drees ist ein typisches Haufendorf. Die Sankt Antonius und Bernard Kapelle des 17./18. Jahrhunderts befindet sich an der Ostseite des Dorfes. Südlich des Ortes befindet sich die 1556 errichtete und 1954 stillgelegte Dreeser Mühle am Krebsbach. An der Westseite des Dorfes hat sich seit den 1970er Jahren ein Neubaugebiet entwickelt. Unmittelbar östlich des Dorfes schließt sich der 2010 errichtete Ferienpark Nürburgring mit 98 Häusern an.

Koordinate
50° 20′ 25,16″ N: 6° 59′ 46,94″ O 50,34032°N: 6,99637°O
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2018)

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Drees, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen.

Die älteste Erwähnung über die Einwohnerzahl datiert von 1680 mit 19 Haushalten. 1817 hatte der Ort 171 Einwohner und 203 im Jahr 1854. Bemerkenswert ist der Bevölkerungsrückgang zwischen 1854 und 1895. 1895 verzeichnete Drees nur noch 147 Einwohner (Mayer und Mertes 1986, S. 74). 2017 hat der Ort 163 Einwohner.

Jahr Einwohner
1815
198
1835 211
1871 144
1905 143
1939 158
1950 162
1961 155
1970 175
1987 160
1997  155
2005 161
2022 166

Wappenbeschreibung

Durch Zinnenschnitt geteilt von Blau und Silber. Oben ein silberner Brunnen mit geteiltem Wasserstrahl.
Unten ein rotes Antoniuskreuz mit 2 Pilgerglöckchen.

Begründung

Der Zinnenschnitt weist auf die bis zum Jahre 1794 vorhandene Zugehörigkeit des Orts zum Kurkölnischen Amt Nürburg hin.

Der silberen Brunnen mit geteiltem Wasserstrahl soll den Ortsnamen „Drees“ versinnbildlichen. Schon 1222 wird der Ort urkundlich als „Dreyse“ erwähnt. Das Wort Drees stammt aus dem Keltischen und bedeutet sprudelnde Quelle. Das germanische „Thrais“ bedeutet Sprudel, sprudeln oder wirbeln. Vulkanische Ursprünge weisen darauf hin, dass eine frühere Mineralquelle dem Ort den Namen gegeben hat.

Das Antoniuskreuz mit den Pilgerglöckchen steht für den Ortspatron, den

Hl. Antonius.

Nach oben scrollen